Beschreibung:

Mit dem Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ stellt sich das Erzbistum Berlin den veränderten Bedingungen der Pastoral. Eine zentrale Komponente ist hierbei die sukzessive Errichtung von 35 Großpfarreien unter der Leitung eines kanonischen Pfarrers innerhalb der nächsten drei Jahre.  Hierdurch kommt den Pfarrern eine entscheidende Funktion als Multiplikatoren zu:  Sie tragen die Verantwortung für die Ausgestaltung des kirchlichen Lebens vor Ort in pastoraler, organisatorischer und struktureller Hinsicht. Mit den größeren Einheiten steigt die Komplexität, die Budget- und die Personalverantwortung.

Da der akademische Hintergrund der Priester im theologisch/philosophischen Bereich liegt und die Wahl für den Beruf meist in spirituellen und sozialen Motiven begründet ist, kann vermutet werden, dass sich v. a. in fachfremden Bereichen größere Lernfelder ergeben. Die Kombination aus komplexen und unbekannten Anforderungen, hoher Verantwortung und zu vermutender hoher intrinsischer Motivation erhöht nachgewiesenermaßen das Risiko für Überlastungs- und Überforderungsreaktionen.

Die Fürsorgepflicht des Erzbistums als Dienstgeber erfordert es daher, mit gezielten Maßnahmen gegenzusteuern, andernfalls droht sich die Überforderung mittelfristig in erhöhten Krankmeldungen und dem mittelfristigen Ausfall von Personen zu manifestieren. Belastbar erhobene Informationen über genaue Art, Zusammensetzung und den Umfang der Aufgaben gibt es momentan nicht.