Beschreibung:

Für kirchliche Change- bzw. Transformationsprozesse ist der Beitrag kirchlicher Berufe in besonderer Weise relevant. Betrachtet man sie als “liquid jobs” in einer “liquid church”, so gilt es hier auf innovative Disruptionen im Verhältnis von Person, Berufsrolle und Institution bzw. Organisation zu achten. Als flüchtig („liquid“) werden in Anschluss an Zygmunt Bauman Lebens- und Handlungskontexte bezeichnet, die durch ihren permanenten Wandel die in ihnen handelnden Akteure ihrer Wurzeln und Orientierungsrahmen berauben.

Gemeindereferent*innen bilden dabei im Spektrum der kirchlichen Berufe in Deutschland – so die These der Studie – aufgrund ihres „strukturellen Prekariats“ und der damit einhergehenden intensiven Suche nach einem zukunftsweisenden Profil eine besonders lohnende Untersuchungsgruppe. Diese soll retrospektiv nach den individuellen Studien- und Berufserfahrungen ebenso wie prospektiv nach ihren Erwartungen und Wünschen für die Berufs- und Kirchenzukunft befragt werden. Diese Befragungsergebnisse werden korreliert mit entsprechenden Interviewdaten von anderen kirchlichen Mitarbeiter*innen sowie mit Expert*innen-Einschätzungen u.a. von Ausbildungs- und Personalverantwortlichen in den deutschen Diözesen. Die auf diese Weise empirisch erhobenen Erfahrungen, Einschätzungen und Zukunftsvorstellungen werden unter Beteiligung weiterer Expert*innen aus dem Kreis der mitbeteiligten kirchlichen bzw. theologischen Hochschulen und Fakultäten theologisch interpretiert und den Hochschul-, Ausbildungs- und Einsatzverantwortlichen für anstehende Weichenstellungen zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise können die Projektergebnisse dazu beitragen, die Humanressource „pastorales Personal“, hier insbesondere der Gemeindereferent*innen, stärker als bisher kirchlicherseits zu erkennen, zu nutzen und zu entwickeln.